Die Stuttgarter:innen nutzen den ÖPNV so häufig wie noch nie und sind mit ihrer SSB sehr zufrieden
Kurzzusammenfassung:
- Die Stuttgarter sind wieder auf den ÖPNV umgestiegen und nutzen ihn häufiger als bisher. Sie erledigen nach der Pandemie noch immer vieles zu Fuß oder mit dem Rad. Ihr Auto nutzen sie seltener.
- Mobilität ist in der Stadt das wichtigste Thema – und die SSB wird als Teil der Lösung angesehen
- Die Stuttgarter:innen schätzen ihre SSB und sind sehr zufrieden mit dem Angebot und der Leistung
- Die Studienergebnisse sind eine Ermutigung für die Stadt und die SSB, den gemeinsam eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen
Vertrautheit und Zufriedenheit der Stuttgarter:innen mit der SSB ist sehr hoch
Die Stuttgarter:innen kennen ihre Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) und sie schätzen sie sehr hoch ein. Seit dem Jahr 2000, als die erste Erhebung zur städtischen Mobilität im Auftrag der SSB und in Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart durchgeführt wurde, stieg der Bekanntheitsgrad der SSB von 86 auf mittlerweile 98 Prozent.
Die Stuttgarter:innen sind mit der SSB zufrieden, zeigt die Mobilitätsstudie Stuttgart. Die SSB erhält im Erhebungsjahr 2024 mit 92 Prozent positiver Resonanz eine besonders hohe Bewertung – und damit das beste Bewertungsniveau seit Beginn der Studie. Mit dem ÖPNV-Angebot in Stuttgart insgesamt sind vier von fünf Stuttgarter:innen zufrieden, auch dieser Wert steigt kontinuierlich.
Besonders erfreulich ist die hohe Zufriedenheit mit dem Linien- und Streckennetz: 91 Prozent der Fahrgäste bewerten dieses positiv – ein Wert, der in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist. Ebenso wird die Taktung der Busse und Bahnen sehr geschätzt, da sie eine zuverlässige und komfortable Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ermöglicht. Die Stadtbahn erfährt dabei eine besonders hohe Zustimmung, 96 Prozent der Fahrgäste sind mit dem Takt zufrieden.
Die Bewertung der Ticketpreise ist deutlich positiver als noch vor einigen Jahren. Schon die Tarifzonenreform 2019 führte zu einer deutlichen Verbesserung der Zufriedenheit mit den Ticketpreisen, die traditionell gerne kritisiert werden. Während zuvor nur jede siebte Person mit den Preisen zufrieden war, stieg dieser Anteil bereits 2019 auf ein Drittel. Das 9-Euro-Ticket und die Einführung des DeutschlandTickets sowie des JugendTicketsBW in den vergangenen beiden Jahren haben diese Entwicklung weiter gestärkt. Mittlerweile sind knapp 80 Prozent aller Fahrgäste mit den Ticketpreisen zufrieden.
Anteil der mit Ticketpreisen zufriedener SSB-Kunden

Eine weitere Erkenntnis der Mobilitätsstudie Stuttgart: Der Verkehr beschäftigt die Stuttgarter:innen mehr als das Wohnen und die Umwelt. Insgesamt wurde er von 85 Prozent der Teilnehmenden angesprochen. Die Stuttgarter:innen räumen dem Thema Verkehr demnach hohe Priorität ein. Kein Wunder, die Stuttgarter Mobilität ist seit 2020 kontinuierlich angestiegen. Im Erhebungsjahr 2024 verlassen an einem durchschnittlichen Tag 87 Prozent der Stuttgarter:innen das Haus und legen dabei 3,3 Wege zurück. Wiederum zwei Höchstwerte seit 1990.
Die gesteigerte Mobilität der Stuttgarter:innen spiegelt sich auch in der Rekordnutzung des öffentliche Nahverkehrs wider: Mehr als ein Drittel der Stuttgarter:innen nutzt täglich Bus und Bahn, im Durchschnitt werden zwei Wege pro Person und Tag mit dem ÖPNV zurückgelegt.
ÖV erreicht wieder hohen Anteil an allen Wegen der Stuttgarter:innen
Nach den pandemiebedingten Veränderungen in der Mobilität hat sich der Anteil des ÖPNV an den Gesamtwegen deutlich erhöht. Mittlerweile werden wieder 26 Prozent aller Wege der Stuttgarter:innen mit Bus und Bahn zurückgelegt. Interessant ist, dass die in der Pandemiezeit verstärkt genutzten Fuß- und Radwege weiterhin eine bedeutende Rolle spielen, während die Pkw-Nutzung stetig zurückgeht. Aber allein der ÖPNV hat seinen Anteil seit dem Vorjahr deutlich ausgebaut und erreicht wieder die Höchstwerte, die zuletzt vor 2020 erzielt wurden.
Heute wird nur noch die Hälfte der privaten Pkw täglich genutzt. Der Pkw-Anteil an allen Wegen liegt inzwischen bei 28 Prozent. Der Pkw hat damit in den letzten fünf Jahren ein Viertel seines bisherigen Anteils verloren. Es zeigt sich, dass die in der Pandemie veränderten Mobilitätsgewohnheiten von Dauer sind.
Verkehrsmittelwahl der Stuttgarter:innen

Freizeit weiterhin Hauptanlass der Mobilität – unterstützt durch den ÖPNV
Freizeitwege werden zunehmend ohne Auto zurückgelegt: Der Anteil der Pkw-Nutzung für Fahrten in der Freizeit ist um 10 Prozent gesunken. Stattdessen werden die meisten Freizeitwege zu Fuß erledigt. Gleichzeitig hat der ÖPNV in diesem Bereich an Bedeutung gewonnen – im letzten Jahr wurde bereits ein Viertel aller Freizeitwege mit Bus und Bahn zurückgelegt.
Auch Einkaufswege werden zunehmend zu Fuß bewältigt: 50 Prozent aller Einkäufe erfolgen mittlerweile fußläufig. Ein klarer Trend ist zudem die Bevorzugung von Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Wohnumgebung. Das öffentliche Leben, Freizeitgestaltung und Einkaufen verlagern sich immer stärker in den eigenen Stadtbezirk – eine Entwicklung, die sich deutlich in den Mobilitätsdaten widerspiegelt.
Die Mobilitätswende anpacken
Die SSB begrüßte daher das klare Bekenntnis der Stadt zur SSB und zur Fortführung des eingeschlagenen Weges für eine erfolgreiche Mobilitätswende, um so Attraktivität und Lebenswert von Stuttgart weiter auszubauen. Die SSB wird ihren Beitrag dazu leisten – mit einem starken, nachhaltigen und zukunftsorientierten ÖPNV-Angebot für alle.
Zur Studie: Die Erhebung erfolgt jährlich als postalische Haushaltsbefragung, bei der das komplette Mobilitätsverhalten der Stuttgarter:innen – also alle Wege und alle dabei genutzten Verkehrsmittel - für vorgegebene Stichtage personenbezogen ermittelt werden. Bei Haushalten mit vorliegender Telefonnummer folgt zudem eine telefonische Nachbefragung zur Validierung beziehungsweise zur Vervollständigung der Fragebogenangaben sowie zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit. Die Erhebung umfasst alle Tage des Jahres, also alle Wochentage sowie Sonn- und Feiertage. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Stuttgarter Bevölkerung und basieren auf rund 2400 befragten Personen.