Mercedes-Benz eCitaro G fuel cell H2-Mode zehnfach in Stuttgart unterwegs
Am 14. April 2025 stellten der Minister für Verkehr Winfried Hermann, der SSB-Aufsichtsratsvorsitzende der SSB und Oberbürgermeister von Stuttgart Dr. Frank Nopper und der Technische Vorstand und Vorstandssprecher der SSB Thomas Moser den ersten von zehn Brennstoffzellengelenkbussen vor, die die SSB im Jahr 2025 in Betrieb nehmen wird.
Es sind die ersten emissionsfreien Busse, die die SSB im Rahmen ihrer regulären Ersatzbeschaffung nach dem Brand im Betriebshof Gaisburg 2021 in ihre Busflotte integriert und darüber hinaus Busse mit einem neuen und für Stuttgart besonders bedeutungsvollen Antrieb. Die SSB beschafft keine Dieselbusse mehr: Ab 2027 will sie die Stuttgarter Innenstadt ausschließlich mit emissionsfreien Bussen bedienen, ab 2035 bedient sie das gesamte Stuttgarter Busnetz klimaneutral. In den nächsten Jahren will die SSB insgesamt 31 Millionen Euro in emissionsfreie Busse für ihre Flotte investieren. Das Land unterstützt die Mehrinvestitionen bei der Beschaffung von Bussen mit alternativen Antrieben, im konkreten Fall mit 1,4 Millionen Euro. Die Landeshauptstadt Stuttgart unterstützt die Betreiberin ihres ÖPNV-Netzes bei der Busbeschaffung mit einer komplementären Förderung in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro.
Verkehrsminister Winfried Hermann betonte: „Der Umstieg auf alternative Antriebe ist entscheidend, damit der Klimaschutz im Verkehr vorankommt. Gerade der öffentliche Verkehr hat bei der Antriebswende eine klare Vorbildfunktion und Vorbildwirkung. Mit unserem attraktiven Busförderprogramm unterstützen wir Kommunen und Verkehrsbetriebe tatkräftig bei der Transformation. Die neuen Busse bringen klare Vorteile für die Menschen in Stuttgart: Sauberere Luft, weniger Lärm und moderne, komfortable und barrierefreie Fahrzeuge.“
"Bei den SSB-Stadtbussen beginnt ein neues Antriebszeitalter. Mit den hochmodernen Brennstoffzellengelenkbussen starten Stuttgart und die SSB in eine emissionsfreie Zukunft. Wir machen damit den ersten von vielen großen Schritten in die Emissionsfreiheit", sagt der Oberbürgermeister von Stuttgart und Aufsichtsratsvorsitzende der SSB Dr. Frank Nopper.
Die ersten Brennstoffzellen-Gelenkbusse des Typs Mercedes-Benz eCitaro G fuel cell mit dem neuen reinen Wasserstoff-Antriebsmodus „H2-Mode“ sind bereits seit Februar 2025 im Stadtgebiet unterwegs, sie werden gebraucht. Mit der Beschaffung der zehn Brennstoffzellengelenkbusse beendet die SSB ihre Erprobungsphase alternativer Antriebstechnologien und beginnt mit dem Aufbau einer emissionsfreien Busflotte für das Stuttgarter Busnetz. Ihre Bus-Betriebshöfe in Gaisburg und Möhringen bereitet die SSB derzeit mit dem Aufbau von Ladeinfrastruktur auf 60 elektrisch betriebene Busse vor. Die SSB verfügt bereits über eine Wasserstofftankstelle in Gaisburg, die aktuell mit Trailern betrieben wird und zukünftig über eine Pipeline angebunden werden soll. "Die Umstellung unserer Busflotte auf alternative Antriebe bedeutet für uns eine der größten Veränderungen unseres Kerngeschäftes seit der Umstellung auf die Stadtbahn - und wir möchten, dass unsere Fahrgäste diese Umstellung, wenn überhaupt, nur positiv wahrnehmen. Wir sind froh und dankbar für die aktive und anhaltende Unterstützung von Land und Landeshauptstadt" sagt der Technische Vorstand und Vorstandssprecher der SSB Thomas Moser.
Für die vorgestellten Mercedes-Benz eCitaro G fuel cell mit dem neuen reinen Wasserstoff-Antriebsmodus „H2-Mode“ war die SSB eine Entwicklungspartnerin für Daimler Buses. Die neuartigen Brennstoffzellengelenkbusse haben eine große Reichweite, hohen Rekuperationsnutzen, eine hohe Antriebsleistung, und der reine Wasserstoff-Antriebsmodus macht sie unabhängig von stationären Ladeprozessen. Das vergrößert ihren Einsatzradius gegenüber hybriden oder ausschließlich elektrischen Technologien. Sie erfüllen damit im SSB-Bus-Konzept der Zukunft eine wichtige Funktion. "Um unseren Fahrgästen das gewohnt stabile und dennoch flexible Bussystem auch mit alternativen Antrieben bieten zu können, müssen wir die jeweiligen Stärken unterschiedlicher Antriebssysteme innerhalb der Flotte geschickt miteinander kombinieren. Darum sind wir sehr froh darüber, diese Busse nun einsetzen zu können" sagt der den Busbereich zuständige SSB-Unternehmensbereichsleiter Markus Wiedemann".
Mit der neuen, zusätzlichen Betriebsstrategie H2-Mode können die mit einer wasserstoffbasierten Brennstoffzelle ausgestatteten zehn Elektro-Gelenkbusse eCitaro G fuel cell in bestimmten Einsatzszenarien ausschließlich mit Wasserstoff als Energiequelle betrieben werden.
Die neuen Mercedes-Benz eCitaro G fuel cell der SSB Stuttgart sind mit vier NMC3-Hochvolt-Batteriepaketen mit insgesamt 392 kWh Energiekapazität ausgestattet. Das kompakte Brennstoffzellenmodul hat eine Maximalleistung von 60 kW und befindet sich auf dem Dach des Hinterwagens direkt hinter dem Drehgelenk. Auf dem Dach der einzelnen Gelenkbusse befinden sich ebenso jeweils sechs Wasserstofftanks mit zusammen 30 Kilogramm Fassungsvermögen. Mit den eCitaro G fuel cell der SSB Stuttgart kann im H2-Modus eine sehr große Reichweite von bis zu 360 Kilometern erzielt werden.
Gerade im Stadtverkehr mit seinen häufigen Verzögerungsvorgängen, ganz besonders aber bei anspruchsvoller Topografie wie an den Steigungsstrecken der baden-württembergischen Landeshauptstadt, trägt dies zur Gesamtwirtschaftlichkeit des eCitaro G fuel cell mit reinem Wasserstoffantrieb bei. Nicht zuletzt ermöglicht die große Batteriekapazität den Abruf hoher Antriebsleistungen über längere Strecken, etwa an Steigungen wie der Stuttgarter Weinsteige, ohne dass die Brennstoffzelle im oberen, ineffizienten Leistungsbereich arbeiten muss. Eine vorherige Beratung der SSB sowie die Bewertung der für die eCitaro G fuel cell geplanten Umläufe in Stuttgart ist durch die Experten von Daimler Buses erfolgt.
Die ersten zehn dreitürigen Brennstoffzellen-Gelenkbusse eCitaro G fuel cell mit H2-Modus der SSB Stuttgart sind mit jeweils 47 Fahrgast-Sitzplätzen City Star Eco in attraktiven blau-gelben Stoffbezügen (plus Fahrersitz) und einer leistungsstarken Thermatronic-Klimaanlage ausgestattet. Dazu kommen 77 Stehplätze, sodass bis zu 124 Fahrgäste pro Bus gleichzeitig in einem geräumigen Wohlfühl-Ambiente befördert werden können. Die Gelenkbusse verfügen über LED-Lichttechnik rundum, eine Wank-Nick-Regelung und die elektrohydraulische Lenkung intelligent eco steering.
Highlights an Bord der Gelenkbusse sind die hochmodernen Sicherheits- und Assistenzsysteme. Zu ihnen zählen unter anderem Sideguard Assist 2 und Frontguard Assist, der Verkehrszeichen-Assistent Traffic Sign Assist, der Aufmerksamkeits-Assistent (Attention Assist) und die Reifendruckkontrolle TPM (Tire Pressure Monitoring). Dazu kommen eine Rückfahrkamera, eine Videoüberwachungsanlage mit fünf Mini-Domkameras und einem 8"-TFT-LCD-Farbmonitor sowie ein Unfalldatenspeicher.
Eine manuell betätigte Klapprampe an der mittleren Einstiegstür, eine Vielzahl von USB-Doppelsteckdosen im Innenraum sowie zwei großzügig dimensionierte Sondernutzungsflächen mit Abstell- und Anlehnflächen für Rollstühle und Kinderwagen ergänzen die Ausstattung der neuen Gelenkbusse eCitaro G fuel cell mit H2-Mode.