Auf den Grundstücken der SSB am ehemaligen Bahnhof Neuhausen wird eine erste von vier Teilflächen ab etwa Mitte April 2021 umgestaltet, um Habitate für Eidechsen herzurichten. Hierzu wird auf der im südwestlichen Bahnhofsbereich gelegenen Wiese Boden entnommen, Steinriegel, Schotterflächen sowie Totholzstrukturen werden eingebracht. Zuvor werden die Flächen im Bereich des ehemaligen Bahnhofs mit so genannten Eidechsenzäunen gegeneinander abgegrenzt, so dass dort angesiedelte Eidechsen während der Baumaßnahmen nicht in Bereiche hineingeraten können, in denen sie einem signifikant erhöhten Risiko ausgesetzt wären. Zum Schutz der Tiere wird die gesamte Maßnahme von Experten der ökologischen Baubegleitung überwacht.
Bei dem Projekt S-Bahn-Verlängerung Neuhausen haben die Artenschutz-Gutachter der SSB im vergangenen Jahr bei nochmaligen Begehungen der Bauflächen im Bereich des ehemaligen Bahnhofs Neuhausen ein bislang nicht bekanntes Vorkommen von Mauereidechsen entdeckt. Da die Mauereidechse hier nicht heimisch ist, wird davon ausgegangen, dass es sich um vom Menschen eingeschleppte Tiere handelt, z.B. im Zuge von Erdtransporten.
Um einerseits die Population dieser streng geschützten Art nicht erheblich zu beeinträchtigen und andererseits die Realisierung der S-Bahn nicht zu verzögern, sollen die Tiere vor dem Baubeginn in speziell hergerichtete Habitatflächen umgesetzt werden. Damit die Tiere dort günstige Bedingungen vorfinden, müssen diese Habitate nach der Herrichtung einige Zeit reifen, um sich in geeigneter Weise zu entwickeln. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die Tiere in die dann gereiften Habitate umgesetzt werden.
Die Stuttgarter Straßenbahnen AG hat im Jahr 2017 für das Vorhaben der Verlängerung der S-Bahnlinie S2 von Filderstadt-Bernhausen nach Neuhausen a.d.F. bei der Planfeststellungsbehörde, dem Regierungspräsidium Stuttgart, die Planfeststellung beantragt. Die SSB erwartet den Planfeststellungsbeschluss noch im Laufe des Jahres 2021, der Baubeginn ist für das Jahr 2022 vorgesehen.