Stadtbahnlinie U5 - 2. Teilabschnitt Leinfelden Bahnhof bis Neuer Markt
Die U5 fährt jetzt zum Neuen Markt
Am 17. Oktober 2024 war es in Leinfelden so weit: Die neue Endhaltestelle Neuer Markt und somit die Verlängerung der Stadtbahnlinie U5 wurde festlich eingeweiht. Das urbane Mischgebiet in den Schelmenäckern ist somit an das Stadtbahnnetz angeschlossen. Innerhalb von 27 Minuten kann nun der Hauptbahnhof Stuttgart vom neuen Leinfeldener Stadtquartier aus umsteigefrei erreicht werden. Hierzu verkehrt die U5 tagsüber im Zwanzig-Minuten-Takt. Einzig in den Randstunden wird auf einen Dreißig-Minuten-Takt übergegangen.
Als Betreiber sorgt die Stuttgarter Straßenbahnen AG dafür, dass die Stadtbahn Richtung Neuer Markt nun rollt. In ihrer Funktion als Bauherr sind noch einzelne Restarbeiten abseits der Stadtbahntrasse erforderlich, bevor die Baustelleneinrichtungsfläche abschließend geräumt werden kann.
Projektsteckbrief
- rd. 700 m Neubaustrecke vom KM 4+376 bis KM 5+030
- 2 Richtungsgleise in Bauweise Feste Fahrbahn mit begrüntem Gleisbett
- Kehranlage am Streckenende
- Gleichrichterunterwerk am Streckenende für die Stromversorgung
- Neue Haltestelle „Neuer Markt“ mit 2 Seitenhochbahnsteigen
- 3 signalisierte Gleisüberwege für Fußgänger
- 1 abgeschrankte Rettungszufahrt mit asphaltierter Eingleisfläche
- Fahrleitungsanlage 700 V mit Mittelmasten
- 100 m Sichtschutzwand aus Stahlbetonfertigteilen für das städtebauliche Areal der Max-Lang-Straße
- 60 m Stützbauwerk am DB-Bahndamm als rückverankerte, überschnittene Bohrpfahlwand
Trassenverlauf des neuen Streckenabschnitts
Der neue Streckenabschnitt der Stadtbahnlinie U5 beginnt an der bisherigen Endhaltestelle Leinfelden Bf. Hier rückt die neue Trasse zunächst in Richtung Osten etwas ab, um Platz für die bisherige Zugangsmöglichkeit zur S-Bahn-Station von Südwesten her zu schaffen. Diese wird durch einen Z-Überweg aufrechterhalten.
An den neuen Gleisüberweg anschließend nähert sich die Neubautrasse wieder den Gleisen der S-Bahn und verläuft von da an weitestgehend gebündelt zu diesen. Bevor beide Trassen einen Bogen Richtung Südosten einschlagen, werden die zwei Streckengleise der SSB durch die bereits bestehende Rettungszufahrt der DB gequert.
Auf Höhe des zukünftigen Quartiersplatzes der Stadt Leinfelden-Echterdingen befindet sich die neue Endhaltestelle Neuer Markt. Diese ist von zwei weiteren Z-Überwegen umgeben, welche zur Anbindung des Mischgebietes sowie der Neubauten von Kita und Jugendzentrum dienen.
Zusätzlich zum Streckenausbau wurde am Ende des Neubauabschnittes südlich der zu errichtenden provisorischen Wendeanlage ein neues Betriebsgebäude zur Stromversorgung der Stadtbahn hergestellt.
Da die SSB-Gleise teilweise niedriger als das Gleisniveau der Deutschen Bahn liegen, wurden Böschungen und abschnittsweise auch Stützbauwerke zwischen den beiden Trassen hergestellt.
Haltestelle und Gleisbauweise
Die neue Endhaltestelle besteht aus zwei Seitenhochbahnsteige, welche auf den Betrieb von 40-Meter-Zügen ausgelegt sind. Bereits jetzt wurden jedoch alle Voraussetzungen zum möglichen Ausbau auf einen Betrieb mit Doppelzügen geschaffen. Somit können die Bahnsteige bei Bedarf, ohne weiteren baulichen Eingriff in die Stadtbahntrasse, auf 80-Meter-Züge angepasst werden.
Der nördlich gelegene Bahnsteig stadteinwärts ist mit dem neuen Quartiersplatz plangleich verbunden, sodass ein barrierefreier Haltestellenzugang besteht. Stadtauswärts dient der Bahnsteig zunächst nur zur Ankunft von Stadtbahnen. Mittels Rampen, welche die beiden Bahnsteigenden mit den umliegenden Gleisüberwegen verbinden, wurde auch hier, von beiden Seiten kommend, Barrierefreiheit geschaffen.
Die zweigleisige Strecke verläuft über die gesamte Länge hinweg oberirdisch als feste Fahrbahn mit Magerwiesengleis. Durch diese extensive Begrünung der Gleise wird ein optisch ansprechender und ökologisch hochwertiger Bahnkörper geschaffen. Abweichend hierzu wurden die Weichenbereiche in Schotterbauweise umgesetzt. Im Anschluss an die Rettungszufahrt der Deutschen Bahn wurde darüber hinaus ein ca. 20 Meter langer Gleisabschnitt als Eingleisfläche für Service- und Rettungsfahrzeuge hergerichtet. Hierzu wurde bis zur Schienenoberkante eine befestigte Fläche befahrbar hergestellt.